Immer schön warm anziehen...
„Kind, zieh dich warm an, wir gehen in die Kirche!“ So hieß es in der Generation unserer Großeltern noch am Sonntagmorgen.
Dass Kirchen auf mollige Wohnzimmertemperaturen geheizt werden oder dass sie überhaupt beheizbar sind, erscheint uns selbstverständlich, aber in Wahrheit ist das noch gar nicht lange so.
Vielerorts wurden erst in den 1970er Jahren Heizsysteme in die Kirchen eingebaut.
Vorher hatte man bestenfalls einen Bullerofen, oder man behalf sich anders.
Ohne Leibchen und Wollstrümpfe ging es nicht.
In manchen Regionen brachten die Menschen ihren eigenen kleinen Ofen mit in die Kirche: ein „Stövchen“.
Beim benachbarten Bauern holte man vor dem Gottesdienst ein heißes Stück Kohle ab – und hatte im Gottesdienst warme Füße.
In diesem Jahr nun werden wir schmerzlich daran erinnert, dass nichts selbstverständlich ist.
Die politische Situation bringt es mit sich, dass das Gas knapp werden könnte in diesem Winter.
Privathaushalte haben Vorrang beim Heizen.
Wir haben die Auflage, unsere großen Kirchen, die viel Heizenergie verschlingen, nur noch so weit zu temperieren, dass sie frostfrei bleiben und Orgel und Kunstgegenstände keinen Schaden nehmen.
Das bedeutet insbesondere, dass unsere Petri-Kirche kalt bleiben wird.
Der Petri-Anbau und die Nikodemuskirche werden etwas beheizt werden, aber mit Wohnzimmertemperaturen darf auch hier nicht gerechnet werden (ausgenommen der Kindergarten-Raum).
In Petri wird es daher – je nach Besucherzahlen – an vielen Sonntagen „Winterkirche“ im Anbau geben.
Auch werden wir einige Wolldecken bereithalten.
Unsere Bitte: Ziehen Sie sich schön warm an!
Ohne dicke Wollstrümpfe und warme Jacken wird es diesen Winter nicht gehen.
Und wer weiß, vielleicht finden Sie ja auch noch Großmutters Leibchen wieder.