Geschichte der Petrigemeinde

Die Kleefelder Gemeinde gehörte zur Gartenkirche in der Marienstraße. Die kirchliche Versorgung wurde einem jungen Geistlichen im ersten Amtsjahr übertragen. Der muste dann zum Dienst nach Kleefeld zu Fuß gehen.Erst als 1874 Kleefeld
eine Kapelle erhalten hatte, zog der Geistliche nach Kleefeld. Bis 1877 wohnte er zur Miete, dann konnte er das Pfarrhaus in der Hölderlinstraße beziehen.
Am 9. April 1883 wurde Kleefeld eine eigenständige Kirchengemeinde. Ihr erster Pfarrer war bis 1890 Karl Rahn. 1891 wurde Pastor Dörries nach Kleefeld berufen.
Unter seiner Leitung fasste der Kirchenvorstand am 2. November 1892 den einmütigen Beschluss, eine neue, größere Kirche zu bauen.
Dabei war das bisherige Gotteshaus an der Kapellenstraße mit 170 Sitzplätzen nicht zu klein für den Gottesdienstbesuch  der Gemeinde, selbst an Festtagen nicht.
Aber weil es mit dem kirchlichen Leben nicht voran ging, sollte die neue Kirche an einem Platz stehen, an dem sie - so Dörries -, jedem, der vorbei ging sagte: "Ich erwarte eine wesentliche Steigerung meines Besuchs!"
Ein erster Entwurf aus Bruchstein belief sich auf 100 000,- RM. Der damalige Stadtdirektor Tramm unterstützte die Neubaupläne. Die städtischen Kollegien bewilligten auf seinen Vorschlag den Bauplatz für Kirche und ein neues Pfarrhaus am
Eingang der Ortschaft sowie 20 000,- RM  Zuschuss zu den Baukosten. Tramm veranlasste auch - entgegen der Auflage der Kirchenbehörde, die einen billigeren Neubau aus Ziegeln statt Bruchstein verlangte - die Ausarbeitung neuer Pläne.
Die mehrfach verschönerten und verteuerten Pläne fanden erst am 9. September 1898 die endgültige Baugenehmigung des Königlichen Konsistoriums.
Am 19. April 1899 wurde der Grundstein gelegt. Die geplanten Baukosten von 145 000,- RM wurden bis zur Fertigstellung um
85 000,- RM überschritten!
Kein Wunder, dass der Bau zeitweise stillstand:  Geldmangel.  Aber, wie Pastor Dörries  schreibt, "mit prachtvollen Bettelbriefen gelang es, den Kirchenbau zu Ende zu bringen".
Am 11 Mai 1902 konnte endlich der erste Gottesdienst in der neuen Kirche gefeiert werden. Ein Markstein in der Geschichte der Gemeinde, aber auch der Entwicklung Kleefelds.
Aus kleinen Anfängen ist eine Gemeinde von etwa 9 500 Seelen geworden, betreut von drei Pastoren.
1906 entstand das neue Pfarrhaus in der Fichtestraße.
1927 musste die alte Kapelle dem Gemeindehaus Hölderlinstraße 1 weichen. Das Gemeindehaus wurde 2007 an die ,,Werkstatt Süd'' vermietet. Im ursprünglichen Pfarrhaus Hölderlinstraße 3 ist jetzt ein Jugendzentrum.
Im Oktober 1961 wurde der Grundstein für ein Gemeindezentrum in der Heidesiedlung gelegt und 1962 die Nikodemus-Gemeinde aus der Petrigemeinde ausgegliedert. Beide Gemeinden zählten zu der Zeit ca.23000 Gemeindemitglieder.
Am 2. Oktober 2011 kam dann die Zusammenlegung der beiden evanglisch-lutherischen Gemeinden Nikodemus aus dem Heideviertel und Petri aus Kleefeld unter dem neuen Namen: 
>> Evangelisch-lutherische Petri-und-Nikodemus -Kirchengemeinde in Hannover <<
Nach mehrjähriger Vorbereitung wurde der von Skepsis begleitete Fusionsvertrag von den ingesamt 24 Kirchenvorstehern unterzeichnet.
Der Zusammenschluß kam unter dem finanziellen Druck harter Sparauflagen, die auch den gesamten
hannoverschen Stadtkirchenverband treffen, zusammen. Die neue Gemeinde hat 6.600 Mitglieder und wird sowohl die Petrikirche am Dörriesplatz als auch die Nikodemuskirche am Lüneburger Damm weiter nutzen.

Auszüge aus: Chronik der Ortschaft Kleefeld und 100 Jahre Petrikirche und Kleefeld online.de       
                                                                                                                                                              Stand: 2013
Pastoren der Petrigemeinde

Zusammenstellung: W.Neugebauer